Folgender Vers steht im Anschluss an die Übergabe der 10 Gebote.
Luther übersetzt hier “Donner und Blitze”, doch im Original steht eigentlich ha-kolot הקולת = die Stimmen und ha-lapidim הלפידם = die Fackeln.
Stimme heißt Kol קוֹל in der Mehrzahl Kolot
Fackel heißt Lapid לפיד in der Mehrzahl Lapidim
Was ist das Besondere daran?
Stimmen und Fackeln = Feuerzungen?

Die jüdische Auslegung zu diesen beiden unscheinbaren Worten führt erstaunlicher Weise direkt zu dem, was wir aus der Apostelgeschichte als das Pfingstereignis kennen. Hierzu muss man wissen, dass man im Judentum davon ausgeht, dass es 70 Heidenvölker gibt und das Pfingsten das Fest der Übergabe der 10 Gebote ist. Der Rest ist einfacher erstaunlich! 
Prof. August Friedrich Gfrörer, Stuttgart, schreib hierzu bereits 1838 in seinem Buch:
Geschichte des Urchristenthums: Das Jahrhundert des Heils
von August Friedrich Gfrörer, 1838
In der That lehren die alten Rabbinen mit merkwürdiger Einhelligkeit, daß das Gesetz vom Sinai allen Völkern der Erde verkündigt worden sey. Buch Mechilta über Exod XX, 1: “Es stehet geschrieben (Deuter 33, 2): Der Herr ist vom Sinai gekommen, er ist aufgegangen von Seir, er ist hervorgebrochen von dem Berge Pharan. Gott ist erschienen den Kindern Esau des Gottlosen, und hat zu ihnen gesprochen: Nehmet ihr das Gesetz an? Sie fragten: Was stehet darin? Antwort: Du sollst nicht tödten. Da riefen sie: Das ist das Erbe, das unser Vater uns hinterlassen hat! denn es stehet geschrieben (Genes. 27, 40): Von deinem Schwerte sollst du leben. Jezt erschien Gott den Kindern Ammon und Moab und sprach: Nehmet ihr das Gesetz an? Sie erwiderten: Was stehet darin? Autwort: Du sollst nicht ehebrechen. Da sprachen sie: Wir stammen alle aus Ehebruch, wie geschrieben steht (Genes. 19, 36) Also wurden die beiden Töchter Loths schwanger von ihrem Vater, wie sollten wir also das Gesetz annehmen?
[…]
Die Anerbietung des Gesetzes an die Völker der Welt ist nun nicht so zu verstehen, als wäre dasselbe jedem besonders verkündigt worden, sondern vielmehr ist der Sinn der: die göttliche Stimme, welche die zehn Gebote vom Sinai herab ertönen ließ, sey über die ganze Welt erschallt, so daß Jeder es vernehmen mußte. Sebachim bab. S. 116, a: “R Elieser sagt: Als das Gesetz den Israeliten gegeben ward, erscholl die Stimme desselben von einem Ende der Welt zum andern. Schrecken ergriff alle Völker der Welt.” Nun gibt es aber 70 Nationen auf der Erde, und jede derselben hat ihre eigene Sprache. Wie konnten sie also alle zusammen das Gesetz vernehmen, wenn es nur in Einer Sprache (der heiligen) verkündigt ward? Auch diesen Einwurf hat der rabbinische Scharfsinn nicht übersehen. Sie geben folgende Antwort: Schemot Rabba S. 70, d: “R. Jochanan sagt: Die Stimme vom Sinai ward getheilt in 70 Stimmen und 70 Sprachen, daß alle Nationen der Welt (das Gesetz) hörten, und Jegliche vernahm es auch wirklich in ihrer Sprache.” Ebenso Midrasch Tanchumah S. 26, e: “Obgleich die zehn Gebote mit einem einzigen Laut verkündigt wurden, so heißt es doch (Exod. 20, 15): Alles Volk hörte die Stimmen (in der Mehrzahl und nicht die Stimme in der einfachen Zahl), das kommt daher: Als die Stimme ausging, ward sie getheilt in sieben Stimmen und ging dann über in siebenzig Zungen, und jedes Volk vernahm das Gesetz in seiner Muttersprache.” Ebenso Midrasch Tillin über Psalm 68, 12: “Der Herr gibt das Wort der Verkündigerinnen ist eine große Schaar.” Als das Wort (vom Sinai) ausging, ward es in sieben Stimmen und von den sieben Stimmen in siebenzig Zungen getheilet. Gleichwie viele Feuerfunken da- und dorthin (aus dem glühenden Metall) herausspringen, wenn der Mensch auf den Ambos schlägt, also war auch der verkündigenden Gottesstimmen eine große Schaar.”
[…]
Die alten Juden legten großes Gewicht auf den Ausdruck, das Volk sahe die Stimmen (da man sie sonst bloß hört); wie das glühende Metall unter des Hammers Schlägen in viele Funken zerstäubt, so, sagten sie, theilte sich die göttliche Stimme, die das Gesetz verkündigte, zuerst in sieben, dann in siebenzig feurige Zungen, die natürlich auch dem Auge er kennbar seyn mußten. Weiter ging jene Stimme, die so go theilt ward, vom heiligen Geiste aus, denn aller heilige Geist wurde damals ausgegossen.
Fassen wir nun diese verschiedenen Sätze auf ihren kürzesten Inhalt zusammen, so ergibt sich folgende Behauptung: An dem Pfingstfeste, welches auf den großen Ostertag der Befreiung aus Aegypten folgte, ward nicht nur das Gesetz gegeben, sondern auch der heilige Geist ausgegossen, und zwar Beides in feurigen Zungen der heilige Geist redete damals in Zungen (γλῶσσα ἐλάλει) oder mit anderen Worten, in den 70 Sprachen der Welt, so daß jede Nation ihn verstehen mußte.
Man kann also sehr schön sehen, dass “die Donner und Blitze” bei den 10 Geboten in Wirklichkeit die Feuerzungen aus der Apostelgeschichte waren.
Und das die Jünger in Jerusalem, die großen Taten Gottes in den Sprachen der Heiden verkündeten, wie es zuvor am Berg Sinai geschah.
Alles spannt also einen großen pfingstlichen Bogen vom Sinai bis nach Jerusalem.
Gottes Segen! 